10.000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien

Ausstellung "10.000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien"

Ursprünglich wollte ich mir in der Kunst- und Ausstellungshalle Bonn nur die Ausstellung „Dschingis Khan und seine Erben“ ansehen. Doch dann fielen mir auf Plakaten seltsame Statuen mit großen Augen auf, die für die Ausstllung „10.000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien“ warben.

Ausstellung (29.04.2005) – (21.08.2005)

So beschloss ich, auch diese Ausstellung zu besuchen. Ich erwartete mir davon interessante Erkenntnisse über die römische Geschichte in jenem Teil des Nahen Ostens. Neugierig stieg in das erste Obergeschoss der Kunst- und Ausstellungshalle und betrat alsbald einen dunklen und eher kühl wirkenden Raum. Dieser wurde von einer kleinen Gruppe geheimnisvoller Statuen dominiert. Sie zogen mich mit ihren eleganten und fein geschnitten Gesichtern auf plumpen Körper sofort in ihren Bann.

Die Faszination sehr alter Figuren

Was war das Faszinierende an diese Figuren? War es ihr schlanker Hals? Ihr interessant geschnittenen Augen? Nun, dass wohl auch, doch das wirklich Besondere an diese Figuren war ihr Alter! Ganze 9000 Jahre! Damit gelten sie als einer der ältesten noch erhaltenen Figuren der Menschheitsgeschichte.

Doch woher kamen sie? Einige Meter weiter zeigten mir eine Landkarte wie aus einem Schulatlas die Grenzen des heutigen Jordaniens und einige Luftaufnahmen boten mir atemberaubende Landschaften dieses Landes im Nahen Osten.

Einen Raum weiter war ich zwar in der Zeit nicht viel weiter gekommen, doch die Fundgegenstände reduzierten sich wieder auf das, was ich so aus der heimatlichen Neandertalausstellung gewohnt war. Knochenreste aus vorgeschichtlichen Abfallgruben, halbfertige und fertige Beile aus Stein. Doch halt, aus der Mitte des Raumes lächelte mir ein merkwürdiger Schädel entgegen! Ein menschlicher Schädel mit Kalküberzug. Laut Erklärung eine Form der Totenehrung.

Landkarten über Jordanien

Auf einer Landkarte im selben Raum konnte ich die Fundstätten dieser Werke nachvollziehen. Und hier schon das erste Plus der Ausstellung. Überall wo es notwendig war, befanden sich Landkarten, die mir die räumliche Einordnung der Fundstellen erleichterten.

Während ich mich in den nächsten Raum weiterbewegte, wurde ich von einer geführten Gruppe überholt, bei der ich ein wenig mithörte und mit großer Freude feststellen konnte, dass hier wirklich handfeste Infos vermittelt wurden. Keine angelesenen Stores aus der Vergangenheit.

Ich selbst hatte aber einen ebenfalls sehr lehrreichen Audioguide an meinem Ohr und verließ bald wieder die Führung um mich persönlich den Fundgegenständen des Raumes zu widmen. Es handelte sich dabei hauptsächlich um das Thema Kupfergewinnung in jenen Breiten.

Die Völker von damals bauten bereits das Kupfererz in großen Tiefen ab. Nach den zurückgelassenen Schlacken zu schließen, muss die Förderung bis zur Römerzeit im Bereich vieler hunderter Tonnen gelegen sein. Das die Förderung aber kein Honiglecken war, scheint der Umstand zu beweisen, dass bei den Römern eine Verurteilung zur Arbeit in diesen Bergwerken eine denkbare hohe Strafe war.

Der nächste Raum führte mich weg von der vorgeschichtlichen Schwerindustrie hin zu Töpfereien und anderen häuslichen Krimskrams. Hier fiel mir sogleich ein rekonstruiertes Kästchen auf, das unübersehbar ägyptische Elemente in seiner Verzierung aufwies. Laut Beschreibung war es auch ein Austauschartikel mit dem nahen Ägypten. Was man ja nie vergessen darf: Die Leute waren zwar technisch ganz anders ausgerüstet, aber der Drang zum Reisen und Handeln war schon damals enorm ausgeprägt.

Luftaufnahmen von Jordanien

Während der ganzen Ausstellung wurde ich übrigens von großformatigen Luftaufnahmen des Wissenschaftsjournalisten Georg Gerster an den Wänden begleitet. Diese waren für mich wahre Sehfelder, wo ich wahrscheinlich stundenlang jedes einzelne Detail der Landschaft und Ortschaften erspähen hätte können. Zum Beispiel blickte ich auf eine scheinbar pockennarbige Landschaft, die in Wirklichkeit ein riesiges aufgedecktes Gräberfeld darstellte, wo jedes Loch ein offenes Grab darstellte.

Im nächsten Raum wurde es politisch spannender. Bereits beim Betreten blickte mir finster eine Statue eines Herrschers entgegen und im Hintergrund ließ mir eine schwarze Stele nicht unberechtigt ahnen, dass auf ihr was sehr Wichtiges geschrieben stand. Tatsächlich handelte es sich um jene Mescha Stele, wo der Sieg der Moabiter über die Israeliten für die Ewigkeit in Stein gemeißelt wurde.

Und weiter geht es auf meiner Reise durch die Geschichte Jordaniens. Nun schimmerten mir griechisch wirkende Statuen entgegen. Tatsächlich waren es aber Objekte aus dem Nabatäer Reich mit seiner Hauptstadt Petra. Petra ist wohl einer der bekanntesten Orte in Jordanien, mit seiner sehr speziellen Lage und seinen wundersam anzusehenden Grabmäler.

Doch Petra hat auch andere Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel grub man vor ein paar Jahren eine riesige Stuckdecke aus, die zu einem Drittel auch in dieser Ausstellung zu sehen war. Ich betrachte lange die Formen der Decke und ich muss zugeben, ich hätte diese Formen auch in einem barocken Schloss akzeptiert, so modern wirkten sie in ihren Ausprägungen.

Die Römer in Jordanien

Und immer moderner wurde auch die Ausstellung. Inzwischen waren die Römer in das Land eingedrungen und die ohnehin schon großen Ortschaften des Handels wurden zu Großstädten in antiken Maßstäben. Der Begriff der Dekapolis („zehn freie Städte“) hatte sich gebildet und Luftaufnahmen zeigten mir, was von diesen antiken Städten heute noch zu sehen ist.

Auch heute noch ziehen sich die Straßen dieser Städte wie moderne Autobahnen durch die Wüstenlandschaften, noch immer weithin sichtbar durch die an beiden Seiten hoch aufragenden Säulenreihen der ehemaligen Großbauten gesäumt. Und am Boden fand man herrliche Mosaike, die ich nun an den Wänden der Ausstellung bewundern konnte.

Natürlich wurde auch damals gestorben. Ein eigener Raum widmete sich den Grabmälern der damaligen Zeit. Zahlreiche Grabstatuen luden mich zum Verweilen und studieren der Gesichtszüge ein.

Auch das Römische Reich ging seinem Ende zu, oder sollte ich sagen, es modifizierte sich? Das Christentum war zur Staatsreligion geworden und gemeinsam mit dem Reichtum von Byzanz entstanden auf dem Boden Jordaniens Bauten mit christlichen Symbolen.

Fasziniert stand ich vor einem Mosaik, das als Mosaikkarte von Madaba Bekanntheit erhielt. Auf diesem waren die Gebiete von Ägypten, Israel und Jordanien abgebildet, jedoch in seinem sehr seltsamen Maßstab. Jerusalem dominierte in seiner Größe die ganze Karte, so das wohl auch der letzte christliche Fuß erkennen konnte, wo er die Heilige Stadt finden würde.

Wüstenschlösser in Jordanien

Nun war aber auch die antike Zeit endgültig beendet und die Ausstellungsräume wurden zusehends bunter. Der Islam mit seiner Formenvielfalt hielt Einzug in das Land am Jordan und mit ihm sprossen Wüstenschlösser aus dem kargen Boden.

Allerdings waren es keine Schlösser mit niedlichen Türmchen und Wassergraben. Vielmehr waren es praktische Labestationen mit kühlen Gewölben. Doch mussten sie in ihrer Größe und Mächtigkeit auf den wandernden Nomaden wohl denselben Eindruck gemacht haben, wie es heute Schloss Schönbrunn oder Versailles auf den erschöpften Neckermann Reisenden machen.

Wieder sorgten Fotos für einen nachhaltigen Eindruck auf mich. Von einem Wüstenschloss war ein Modell der Basis mit seiner wundervollen Ornamentik auf seiner Außenmauer abgebildet. Doch hier hatte ich bereits einen bessern Eindruck anderswo erhalten, den die originellen Reste des Schlosses konnte ich bereits in voller Größe auf der Berliner Museumsinsel bewundern.

Mein Blick war aber ohnehin schon von einem Gewölbegang abgelenkt, der sich gar wunderbar auf der einen Seite des Raumes mir öffnete. Es handelte sich dabei um eine Rekonstruktion eines Ganges in einem dieser Wüstenschlösser. Die Anlage war zur Gänze mit Schautafeln über die damals üblichen Handwerksberufe bedeckt. So schritt ich ganz langsam den Gang entlang und identifizierte für mich die einzelnen Handwerker bei der Arbeit.

Literatur über Jordanien

Dann stand ich plötzlich in einer Bibliothek! Nun, es war keine wirklich Bibliothek, vielmehr war es eine Sammlung von alten Büchern, die von Reisenden des 19. Jahrhunderts auf Basis ihrer Eindrücke angefertigt wurden. Für die damalige Zeit waren das wahre Wunderwerke, geschaffen für den an fremden Kulturen interessierten Wissbegierigen. Und nun blickte ich in diese Werke, die von Leuten angefertigt wurden, die sich oft nur verkleidet durch die streng islamischen Länder bewegten.

Ich selbst bewegte mich aber bereits dem Ende der Ausstellung zu. Plötzlich war ich wieder in dem Raum mit den seltsamen 9000 Jahre alten Figuren. Durch eine Türöffnung blickte ich erneut auf jenen seltsamen mit Kalk überzogenen Schädel. Da wurde mir wieder die Zeitreise bewusst, die ich innerhalb von zwei Stunden durchschritten hatte.

Von 9000 Jahre alten naiv angefertigten Skulpturen, die das Dasein der Steinzeitmenschen ein wenig Spiritualität verschafften, über die Gussformen früher Kupferindustrien bis zu den Mosaiken der Römer und der Ornamente der Muslime. Ich stand wieder in der Jetztzeit und mein Audioguide piepste mir die letzten Abschiedstöne ins Ohr.

Fazit

Ich besuchte die Ausstellung „10.000 Jahre Kunst und Kultur aus Jordanien“ vor allem wegen des Rombezugs in der Geschichte Jordaniens und geriet unerwartet in eine Zeitreise von uralter Kunst bis in die Schönheiten der islamischen Gestaltungstechnik. Bekanntlich sind die unerwarteten Schönheiten auch die schönsten und somit war ich von der Ausstellung besonders begeistert.

Quellen / Weiterführende Links

  • Link Offizielle Webseite der Ausstellungshalle mit Öffnungszeiten

Zu den Ufern des Nil

Ausstellung "Zu den Ufern des Nil"

Nachdem ich mir in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim einen schon länger gehegten Wunsch erfüllte und mir die Ausstellung „Pharao siegt immer“ angesehen hatte, wollte ich den gelungenen Nachmittag noch mit dem Besuch der ebenfalls im Hause befindlichen Fotoausstellung „Zu den Ufern des Nil“ würzen.

Pharao siegt immer

Ausstellung "Pharao siegt immer"

Der Pharao siegt immer! Warum eigentlich? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, eilte ich nach Mannheim, wo ich mir im Museum Weltkulturen diese Ausstellung über Krieg und Frieden in der Zeit des Mittleren und Neuen Reiches (2100-1070 v. Chr.) ansehen wollte.

Die Welt von Byzanz

Ausstellung "Die Welt von Byzanz" in der Archäologischen Staatssammlung München

Byzanz, das war doch mal jene große Stadt, aus der später Istanbul hervorging? Oder jener Begriff, mit den man später das Oströmische Reich allgemein bezeichnete? Fragen über Fragen, auf denen ich Antworten in der Ausstellung „Die Welt von Byzanz“ erwartete.

InkaGold (Völklinger Hütte)

Ausstellung "InkaGold" in der Völklinger Hütte

Schon immer reizte mich die Geschichte der Inka. Erinnerten sie mich doch durch die Größere ihres Reiches aber auch durch ihren Drang zur Macht und zur Organisation an die Römer. Anlässlich der Ausstellung „InkaGold“ in der Völklinger Hütte wollte ich nun mehr über diese glänzende Kultur erfahren.

Ausstellung (17.07.2004 – 03.04.2005)

Nun, glänzend war diese Ausstellung wahrlich. Das lag jetzt nicht nur am Glanz des Goldes, sondern auch an der illustren Auswahl an Ausstellungstücken. Hier wurden nicht Knöchelchen und Täfelchen aus irgendwelchen verfallenen Ruinen gezeigt. Nein, hier wurde die Creme de la Creme des gefundenen Materials präsentiert.

Rund 120 Stück kamen aus dem weltberühmten Rafael Larco Museum aus der peruanischen Hauptstadt Lima. Weitere 50 Stück stammten aus dem nicht minder sehenswerten Lindenmuseum in Stuttgart. Laut Eigenangaben der Ausstellungsleitung werden die Stücke aus dem Museo Larco nicht so schnell wieder in Europa zu sehen sein.

Darum stand ich nun also hier in Völklingen auf einer großen Plattform in der ehemaligen Gebläsehalle des Eisenwerkes und studierte zur Einführung die Landkarten Südamerikas. Während ich die vielen verschiedenen Namen der Völker buchstabierte, brachte mir eine angenehme Erzählstimme via Audioguide die ersten Informationen nahe.

Nach den ersten akustischen Eindrücken wandte ich mich einem dunklen Raum zu, in dem ein Film an die Wand projiziert wurde. Diesen empfand ich zunächst noch etwas langweilig, wurde doch lediglich mit gestellten Szenen die Besetzung des Inkareiches durch die Spanier gezeigt. Doch dann kamen einige Großaufnahmen von faszinierenden Funden aus jener Zeit und ich bekam lange Zähne wie ein Jaguar. Ich wurde neugierig auf das, was mich gleich erwarten würde.

Mein Weg zu den Schätzen der Inka

Nach dem Film marschierte ich also voller Ungeduld über vibrierende Gitterroste einem großen Rauschen zu, das mich bereits seit dem Betreten der Gebläsehalle gefangen hielt. Mit dem Rauschen – das sich dann als Wellenrauschen entpuppte – simulierten die Ausstellungsmacher den großen Atlantik. Über den die Spanier und jetzt auch ich reisen mussten, um in das Reich der Inka zu gelangen.

Deren Gebiet erreichte ich dann nach gut 30 Metern trockenen Fußmarsches und ein symbolisches Sonnentor gab mir zu verstehen: Augen auf, jetzt geht es los mit den Kostbarkeiten, dem Gold der Inka!

Doch halt, hier muss ich etwas klarstellen! Die Ausstellung handelte nicht von den Inka allein. Stattdessen zeigte sie die Geschichte all jener Völker auf, die schon vor den Inka gewirkt hatten.

So zeigte eine Vielzahl von Exponaten den kulturellen Stand jener Völker, die schon tausende Jahre vor den Inka Kunstwerke angefertigt hatten. Dieser kulturelle Stand wurde mit einer Reihe von aus Gold bestehenden Gegenständen erklärt. Diese großartigen Werke waren es dann auch, die für mich die Sensation der Ausstellung bildeten!

Die Erklärungen hierzu erhielt ich aus meinem vorzüglichen Audioguide, der mich in dieser seltsamen Atmosphäre aus dunkler Maschinenhalle und hell angeleuchteten Masken aus Gold für Stunden gefangen hielt.

Der Geist der Inka in der Gebläsehalle

Ja, dunkel war es wirklich. Ich konnte zeitweise kaum die Nummern auf den Vitrinen erkennen, die ich in den Audioguide eingeben sollte. Doch aus dieser Dunkelheit erstrahlte der Geist der alten südamerikanischen Völker umso mehr.

Dieser Geist begegnete mir in vielfältigen Formen. So sah ich Masken, alte Stoffe sowie seltsam geformte Töpfe und Zeremonienschalen. Besonders interessant empfand ich Spielzeug in Form von Vogelfiguren und anderen Tierabbildungen.

In weiterer Folge stieß ich auf eine sehr spezielle Form von Mumien. Diese zeigten sich in der für die Inka typischen Hockstellung. Für mich wirkte das etwas makaber. Das kleine Bündel Mensch zwischen all den riesigen Maschinen in der Gebläsehalle von Völklingen. Ich zweifelte, ob sich die Inka so einen Ort als ihre letzte Ruhestätte ersehnt haben.

Der Sex und der Tod

Doch dem Tod geht das Leben voraus und das Leben entsteht aus dem Zusammensein zweier Menschen. Und damit gelangte ich in den sexuellen Bereich der Ausstellung, wo sich Skulpturen in ziemlich pornographischer Art und Weise miteinander verbanden. Den Aufschriften entnahm ich, dass diese Grabbeigaben den Sinn hatten, dem Toten auch im Jenseits guten Sex zu verschaffen. Auch wenn somit Sex im Tod ein Widerspruch in sich sein mochte, war es für mich doch auch eine Erkenntnis, wie diese Völker mit diesem Thema umgegangen waren.

Der Wert von Gold und Eisen

Doch nach diesen höchst delikaten Themen kam ich auch schnell wieder zu zutiefst trivialen Punkten wie etwa der wahre Wert der Güter in jenen Zeiten und Breiten. Diese Menschen kannten Gold nicht als Tauschware, für sie war es ein Mittel ihre Götter zu verehren.

Dafür war für sie Eisen von höchstem Wert, denn diese Regionen kannten Eisen nur als aus dem Weltall eingeschlagene Meteoriten. Dementsprechend kostbar waren die kleinen Eisenambosse, auf denen die Inkas ihre Goldarbeiten hämmerten. Natürlich wurden auch Exemplare von diesem Eisen aus dem Weltraum gezeigt.

Das Nachrichtensystem der Inka

Nicht weit davon entfernt gelangte ich in die geheimnisvolle Welt der Informationstechnologie der alten Inka. Diese hatten ein sehr großes Reich zu verwalten, in dem die Informationen zwischen Herrscher und Untertanen kreuz und quer flossen.

Diese Aufgabe lösten sie mit einem großen Netzwerk aus Meldeläufern, die die neuesten Nachrichten wie bei einem Stafettenlauf überbrachten. Die Nachrichten führten Sie in Form von Schnüren (Quipus) mit, in denen Knoten geknüpft waren. Die Botschaften dieser Quipus, von denen ich einige aus nächster Nähe betrachten konnte, wurden übrigens bis heute nicht entziffert.

Zum Abschluss der Ausstellung ging es wieder ein paar Treppen hoch und plötzlich befand ich mich auf einer relativ großen Plattform. Hier zeigten mir mehre Monitore eine Reportage über die Eroberung des Reiches der Inka. Da ich diese Dokumentation schon mal im TV gesehen hatte, verzichtete ich auf diese und verließ die Ausstellung hoch inspiriert und voller goldener Eindrücke.

Museumsshop

Der Shop war so ein richtiger Multi-Kulti-Shop. Ich hätte neben zahlreichen Repliken im Inka Stil auch ägyptische Sachen kaufen können. Die Bücher befassten sich vor allem mit fremden Völkern und Religionen.

Der Katalog (19,90 Euro) zur Ausstellung InkaGold beschrieb die gezeigten Gegenstände mit sehr vielen Zusatzinformationen.

Audioguide/Führungen

Im Preis von 9 Euro war auch ein Audioguide beinhaltet, der in seiner Gestaltung sehr speziell war. Es war das kleinste Modell, dass ich jemals in der Hand hatte. Als Ausgleich wurde es auf eine Art Brett montiert. Der Inhalt des Audioguide war aber erste Klasse. Die Informationen waren sehr gut aufbereitet und ich hörte den Stimmen gerne zu.

Fazit

Die Ausstellung war für mich sowohl von den Stücken als auch von den Informationen ein Erlebnis. Dazu kam noch die sehr spezielle Lokation. Diese Dunkelheit störte zwar ein wenig die Sichtbarkeit der Texte, vermittelte aber eine Atmosphäre, die mir den Ausstellungsnachmittag wirklich zu einem Erlebnis machte.

Quellen / Weiterführende Links

  • Link Offizielle Webseite der Völklinger Hütte mit Öffnungszeiten
  • Link Offizielle Webseite des Museo Larco in Lima

Tucherschloss in Nürnberg

Tucherschloss in Nürnberg

Schon öfters hatte ich vom Stand der Patrizier gehört. Ihre Bedeutung und ihre Lebensweise blieben mir aber unklar. Wie so ein Haus eines reichen Patriziers ausgesehen haben mag, konnte ich Anfang des Jahres 2004 im Tucherschloss zu Nürnberg feststellen.

„Bagdad- und Hedjazbahn“

Seit meinen Kindheitstagen geisterte in meinem Hinterkopf die Bagdad- und Hedjazbahn herum, die mir als der Gipfel des Abenteurertums im Nahen Ostens des beginnenden 20. Jahrhunderts erschien. Deshalb besuchte ich im Januar 2004 neugierig die vom DB Museum Nürnberg organisierte Ausstellung über diese beiden Bahnen.