Eisenbahn- und Busfestival (Fürth)

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Eisenbahn- und Busfestival in Fürth

Am 7. Dezember 1835 war es das erste Mal, dass in Fürth ein Zug ankam. Gezogen von einer Lokomotive, die den Namen ‚Adler‘ trug. Im Jahre 2007 wurde anlässlich des runden Geburtstages der Stadt Fürth (1.000 Jahre) ein Eisenbahn- und Busfestival in Fürth veranstaltet.

Das Eisenbahn- und Busfestival in Fürth

Vom Bahnhof Nürnberg fuhr ich mit der S-Bahn zum Bahnhof Fürth und legte somit symbolisch noch einmal die Strecke von damals zurück. Damals, als die Lokomotive ‚Adler‘ zum ersten Mal einen Zug von einer Stadt zur anderen bewegte.

In Fürth angekommen sah ich sie schon, die Train Spotter. Fotografen, die sich positioniert hatten, um die alten Züge fotografieren zu können. Ich selbst marschierte zum Ausstellungsgelände, wo es in Hallen zusätzliche Objekte rund um das Eisenbahn- und Buswesen zu sehen gab.

Das reichte von Modelleisenbahnen in verschiedensten Größen bis hin zu Dampfmodellen in variantenreichen Ausführungen. Da fuhren mit Dampf betriebene Schiffe in Wasserbecken oder Standmodelle bewegten kunstvoll eine Industrieanwendung.

Auch von Dampf betriebene Traktoren zogen kreuz und quer durch das Gelände, die zum Teil begeisterte Besucher auf kleinen Wagen mitzogen. Manchmal gab es dann ungeplanten Betriebshalt und der Lenker der Ungetüme begann vor den Augen der neugierigen Besucher an der Dampfmaschine zu rütteln, zu justieren und zu reinigen. Wenn das nicht reichte, half zumindest kräftiges Fluchen und Schimpfen.

Zum Glück gibt es heute schon bessere Beförderungsmittel auf den Straßen, zum Beispiel die Busse. Von diesen sah ich zahlreiche auf dem Gelände der Nürnberger Verkehrsbetriebe. Bei vielen konnte man sich reinsetzen und mit den Fahrern plaudern. Diese stammten scheinbar von den einzelnen Organisationen, die sich um diese Busse heute kümmern.

Die Lokparade in Fürth

Dann war es so weit. Das Pfeifen der kleinen Dampfzugmaschinen wurde vom energischen Posaunen ihrer großen Brüder und Schwestern unterbrochen. Die Lokparade hatte begonnen. Auf den Gleisen entlang der Karolinenstraße in Fürth fuhren nun – thematisch gegliedert – Lok um Lok an den Zuschauern und Fotografen vorbei.

Die aufgebauten Tribünen waren ausverkauft. So musste ich versuchen, über den Köpfen der anderen hinweg einen Blick auf die Ungetüme zu erhaschen. Zum Glück sind aber gerade die schnellsten und stärksten Lokomotiven nicht so flach wie etwa die schnellsten Autos.

Und da waren sie schon. In sehr geringem Tempo fuhren sie an uns vorbei, damit wir jedes Detail erkennen konnten. Zwei Kommentatoren erklärten die Geschichte der Lokomotiven, ihre Besonderheiten, ihre Einsatzgebiete und ihre heutigen Aufenthaltsorte. Die meisten davon stehen heute in Museen. Nur einige wenige sind im Regelbetrieb tätig. Zum Beispiel jene Weltrekordmaschine von Siemens, die schon über 300 km/h fuhr, jetzt aber brav mit den anderen Loks mitzuckelte.

Und wie waren noch immer beeindruckend, diese fauchenden Dampflokomotiven. Die vor den Tribünen aufgereiht besonders kräftig in ihre Dampfhörner tuteten. Alles war begeistert. Niemand dachte darüber nach, dass man genau diese Dinger vor Jahren aus Umweltschutzgründen zur Hölle wünschte.

Eine Fahrt mit Nostalgiezügen

Aber so ist es nun mal. Die Rarität macht es zur Attraktion. So sah ich viele lachende Kinder und Erwachsene mit den zahlreichen Nostalgiezügen fahren, obwohl man dort noch auf harten Pritschen sitzen musste und nur über zugige Übergangsbereiche die Wagen wechseln konnte. Auch der Dampf der Lokomotiven, den man früher wohl als beißend bezeichnet hätte, war jetzt was spannendes und erlebenswertes.

Zum Beispiel fuhr das Stuttgarter Rössle von Fürth nach Cadolzburg. Oder man nutzte die Gelegenheit mit der Dampflok 70 083 und der E-Lok E 69 05 einen Rundkurs innerhalb von Fürth und Nürnberg abzufahren. Eine der beteiligten Züge hatte sogar einen für mich sehr einprägsamen Namen: ‚Ferkeltaxe‘.

Leider nutzte ich keine dieser Nostalgiezüge, da ich mir das Festival nur während einer Pause von einer längeren Eisenbahnfahrt ansah. Denn am nächsten Morgen hatte ich mich bereits zu den Hamburg Airport Days verabredet. Dort ging dann mein verkehrsreiches Wochenende in den Lüften weiter.

Fazit

Die große Attraktion dieser Veranstaltung war zweifellos die Lokparade. Diese bildete die seltene Gelegenheit, viele historische Zugmaschinen der Reihe nach in Betrieb zu sehen. Aber auch Freunde alter Autobusse und Traktoren konnten durch persönliche Gespräche viel Neues erfahren.

Quellen / Weiterführende Links

  • Youtube Filmmitschnitt der Lokparade von Kanal Bahnsinnig (Teil 1)
  • Youtube Filmmitschnitt der Lokparade von Kanal Bahnsinnig (Teil 2)