Römische Kaiserporträts in Passau

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Ausstellung "Römische Kaiserporträts" in Passau

Im August 2008 besuchte ich im Römermuseum von Passau eine Ausstellung über Römische Kaiserporträts. Ich erfuhr über antike Bemalungen und lernte, das politische Programm in den kaiserlichen Gesichtszügen zu lesen.

Römische Kaiserporträts in Passau

Das Gebäude des römischen Museums von Passau lag etwas abseits auf der südlichen Seite des Inns in der Lederergasse. Der Sonderausstellung waren zwei Räume des Museums gewidmet.

Beginnend mit einem Zitat des Schriftstellers Marcus Lucius Fronto zeigte die Ausstellung die verschiedenen Erscheinungsformen der römischen Kaiserporträts.

Fronto hatte in einem Brief an Kaiser Marc Aurel beschrieben, wo überall und in welcher Beschaffenheit das Porträt des Kaisers Marc Aurel vorzufinden sei.

Und Ähnliches hatte auch die Passauer Stadtarchäologie mit dieser Ausstellung versucht. Sie schilderte mir anhand einer Vielzahl von Abgüssen, welche Ausdrucksformen es bei den Porträts gab.

Gesichtsausdrücke und politische Programme

Besonders interessant fand ich die politischen Programme in den Gesichtsausdrücken erklärt. Zum Beispiel ließ sich Kaiser Nero wohlhabend abbilden, andere Imperatoren gaben sich kämpferisch oder nachdenklich.

Anhand eines Kopfes von Kaiser Augustus lernte ich auch etwas über die Bemalung der Häupter kennen. Bekanntlich waren die antiken Statuen nicht immer so blütenweiß wie heute.

Die Ausstellung zeigte verschiedene Interpretationen der antiken Farbgebung, die sich hauptsächlich auf vorgefundene Farbspuren stützten. Ein Kopf war sogar mit aus Silberblech geschnittenen Wimpern ausgestattet.

Eine kleine Münzsammlung zeigte mir dann, dass die Kaiserporträts auch in den Taschen des einfachen Mannes zu finden waren, der Kaiser war also immer und überall.

Bei den Kaiserporträts waren nicht alle führenden Köpfe des Römischen Reiches vertreten, doch die Auswahl war durchaus illuster.

So sah ich einen seltenen Kopf von Kaiser Caligula. Seine Abbildungen wurden ja nach seinem Tod zum überwiegenden Teil zerstört, da er der Damnatio Memoriae (‚Verdammung des Andenkens an …‘) verfallen war.

Andere Skulpturen wurden nicht zerstört, sie wurden lediglich in Porträts der neuen Kaiser umgearbeitet. Bei welchen ausgestellten Köpfen das der Fall war, wurde extra angezeigt.

Wie überhaupt die Beschreibungen zu den Porträts sehr informativ gestaltet waren. Selbst Details in den Frisuren wurden beschrieben, wenn es für die Botschaft wichtig war.

Trotzdem wirkte die Ausstellung nicht überladen oder ermüdend. Mit zwei Räumen hatte die Ausstellungsleitung ein gutes Maß gefunden, mit spannenden Details hielt sie mein Interesse wach.

Zum Abschluss meiner Besichtigung der Sonderausstellung, spazierte ich noch ein wenig durch das Museum selbst, dem ich bereits im Sommer 2002 einen Besuch abgestattet hatte.

Quellen / Weiterführende Links

  • Link Offizielle Webseite der Ausstellung